Wählen gehen – eine spannende Sache

Vor einer Wahl stelle ich mir zwangsläufig die Frage, aus welchen Gründen ich wählen gehen will. Nicht falsch verstehen – es stellt sich mir nicht die Fragen überhaupt wählen zu gehen, sondern es stellt sich mir die Frage, welche Themen für mich wichtig sind, um eine passende Partei zu wählen.

Dazu breche ich meine Anliegen zunächst herunter, damit ich eine Kernaussage treffen kann. Ich will keiner Partei eins auswischen, oder zum Protestwähler mutieren. Ich konzentriere mich auf die wichtigen Dinge. Die Kritik zu bestimmten Themen oder Parteien, die kommt erst viel später. 

Warum gehen ich also wählen? Sicherlich nicht, weil ich meine Sonntagskleidung ausführen will, oder? 

Für mich stehen mehrere Anliegen an oberste Stelle: 

  1. Sicherheit für mein Land,
  2. Sicherheit für Europa,
  3. die eigene Sicherheit gewährleisten,
  4. und Gesundheit.

Und dazu gehören für mich die Gewährleistung von Demokratie, Frieden und Rechtssicherheit sowie die Aufrechterhaltung der finanziellen Absicherung und ganz wichtig Umweltschutz. 

Wie bekomme ich das alles allerdings unter einen Hut? Man könnte jetzt behaupten, das läge ja allesamt schon vor. Aber schaut man sich mal die Meinungen der Parteien genauer an, dann erkenne ich persönlich darin so einige Prioritäten, die sich die Parteien gesetzt haben und auch die damit verbundenen Ungereimtheiten und Risiken.

Den Wahl-o-mat kennt ja wohl jeder inzwischen, oder nicht? Den finde ich klasse, denn damit kann man sich einen ersten schnellen Überblick verschaffen. Darin werden 38 Thesen thematisiert und mit den Meinungen der aufgestellten Parteien verglichen.

Ich kann diese Fragen beantworten und erhalten danach eine Auflistung der Parteien, die meinen Standpunkten nahe kommen. 

Danach kann ich „meine Parteien“ auswählen und darüber lesen, wie sie die Antworten zu den Thesen begründen. Das ist klasse, denn somit habe ich alle Parteien und dessen Begründungen im Blick und kann sie schnell miteinander vergleichen. Siehe folgende Abbildung.

Für mich gibt es bestimmte Thesen, die für meine Anliegen passend sind und die schaue ich mir genauer an und vergleiche sie mit allen in Frage kommenden Parteien. Für mich sind daher folgende Thesen wichtig:

  • Sollen EU-weite verbindliche Bürgerentscheide eingeführt werden?
  • Soll sich die EU höhere Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes setzen?
  • Sollen die EU-Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Armee aufbauen?
  • Soll die EU-Union vorrangig Bio-Landschaft fördern?
  • Sollen wir wieder eine nationale Währung einführen?
  • Soll der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der EU erlaubt sein?
  • Sollen die EU-Bürger bei Europawahlen auch ihre Stimme für Parteien der Mitgliedstaaten abgeben dürfen?
  • Sollen weiterhin Daten von Fluggästen gespeichert werden?
  • Soll die EU am Flüchtlingsabkommen der Türkei festhalten?
  • Soll Deutschland aus der EU austreten?
  • Atomkraft in anderen EU-Staaten, ja oder nein?
  • Zuwiderhandlungen von EU-Mitgliedstaaten in Bezug auf Presse- und Medienfreiheit bestrafen lassen?
  • Soll finanzielle Hilfe für wirtschaftlich schwächere Regionen in der EU reduziert werden?
  • Soll Europol weitere Kompetenzen erhalten?
  • Soll sich die Europäische Union als christliche Wertegemeinschaft verstehen?
  • Alle Banken verstaatlichen lassen?
  • Sanktionen gegenüber Russland abbauen?
  • Plastikverpackungen besteuern lassen?
  • Sollen Initiativen gegen Antisemitismus finanziell von der EU unterstützt werden?
  • Außenpolitische Entscheidungen der EU häufiger mit Mehrheit als einstimmig entscheiden lassen?
  • Wieder dauerhaft Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedstaaten einführen?
  • Soll  sich die EU langfristig zum europäischen Bundesstaat entwickeln?
  • Sollen Jugendliche ab 16 Jahre bei der Europawahl wählen dürfen? 

Spannend diese Fragen – und für mich und meine Anliegen mitentscheidend! Und es ist interessant, welche Meinungen und Begründungen einzelnen Parteien zu bestimmten Themen vertreten. 

So verschafft man sich sehr schnell einen wunderbaren Überblick, ohne alle Parteiprogramme von A-Z lesen zu müssen. Erst wenn ich diesen Schritt abgeschlossen habe, widme ich mich den restlichen Thesen und schaue, welche Standpunkte die jeweiligen Parteien dazu vertreten. Dazu zählen: Frauenquote, Gleichgeschlecht, Mittelmeerflüchtlinge, Fangquoten, Tierversuche, Mindestlohn usw..

Eigentlich immer wieder, aber halt vor der Wahl doch viel intensiver, erfolgen zig Diskussionen mit Menschen in meinem Umfeld. Am Meisten diskutieren ich jedoch mit meinem Mann über alle möglichen Dinge, zwischen Politik und Welt. Das fängt teilweise schon früh morgens im Bett an. Andere haben Sex, wir diskutieren halt über Politik 😂. Berichte im Fernsehen, Zeitungen, Magazinen und Blogs ergänzen das Ganze. 

Auch das ein oder andere Parteiprogramm ziehe ich mir rein – gerade von den Parteien, die ich gewillt bin, zu wählen. 

Dann erst setze ich mein Kreuz auf den Stimmzettel. Ich fühle mich unserem Staat bzw. der EU sowie allen Menschen und mir gegenüber verpflichtet, meine Stimme abzugeben. Ich bin ein Teil von Vielen und genau deswegen funktioniert Wählen ja auch! Jeder einzelne trägt halt mit seiner Stimme dazu bei, dass wir Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit und Gesundheit gewährleisten können. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, aber genau diesen möchten ich unter keinen Umständen Stimmenmehrheit verleihen, daher gehe ich wählen.

Daher ist und bleibt es so spannend, wählen zu gehen.

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