Ich lese es gerade von einer Bloggerin aus Nordfriesland, dass da der Grünkohl schon wesentlich flüssiger und sahniger gekocht wird, als hier in Ostfriesland. Mit anderen Worten, um so mehr man sich Dänemark nähert, desto flüssiger und sahniger wird die Konsistenz Grünkohl. Ja er wird in Nordfriesland bereits durch den Fleischwolf gedreht. Hm… lat wi dat…
Also wir machen den hier ganz klassisch ohne Sahne. Was soll da auch Sahne drupp, die gehört auf’n Kuchen!
Aber wieder zum eigentlichen Gröönkohl-Eten
Bei uns gibt es 2 kg Grünkohl und dazu werden unsere nächsten Nachbarn zu Tisch gebeten.
Das ist unser Einkauf….
In einen klassischen Grünkohl gehört Gänseschmalz, Zwiebeln, Pinkel und Bauchfleisch! Später kommen noch Mettwürste hinzu.
Zuerst wird der Grünkohl blanchiert, damit der später nicht so bitter schmeckt. Abgeschreckt wird er mit kalt Wasser, somit behält er seine Farbe.
Die Zwiebeln werden angeschwitzt… man will ja verträglichen Grünkohl essen 😉
Und dann wird Lage um Lage der Grünkohl, die Zwiebeln, Haferflocken und der Bauchspeck in einen großen Topf geschichtet.
Schön lange kochen, mit Salz und etwas! Muskatnuss abschmecken. Zuletzt noch die Pinkel und Mettwürste drup, bis die Pinkel pinkelt und die Mettwürste heet sind… und fertig ist der Gröönkohl.
Und nicht vergessen, bei den Mengen bekommen Mama & Papa auch noch wat ab. 😉
Noch maal – hier kommt dat klassische Gröönkohl her! Immerhin… dat gifft auch ne Gröönkohl-Akademie in Oldenburg. Nach einer, im Jahr 1741 erlassenen Ordnung, war dreimal Kohl in der Woche normaal und auch für Bedürftige gab’s Kohl am Sonntag, Dienstag und Donnerstag.
Watt mutt, dat mutt
Heute kann man auf Grünkohl-Touren gehen, ähm fahren… ne beides. Bei uns ist das die fünfte Jahreszeit, denn wenn im Herbst der Frost einzieht, taut der Norddeutsche auf und packt seinen Bollerwagen mit Schluck und Bier sowie Grünkohl und dann
geit dat wedder los!
Jeder Kohlwanderer trägt einen Eierbecher für den Schluck (Schnaps) zwischendurch um den Hals. Musik plärrt aus der Blechkiste, währen dessen spielt man sich beim Bosseln warm. Und wenn man dat dann geschafft hat, geht es an den Grünkohl, der muss ja schließlich auch noch gegessen werden.
In diesem Sinne…
Warrt dat koolt an Nees un Ohren, hett dat eerst mal richtig froren,
denn is dat wedder mal sowiet, denn kummt de schöne Gröönkohltiet.
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