Dreadlock-Update

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Ich glaube, ich muss mal wieder von meinen Dreadlocks erzählen. Sie sind praktisch, man muss nicht jeden frühen Morgen stundenlang vor dem Spiegel stehen, um überhaupt ausgehbar zu sein. Sie sind halt da, doch sie sind alles andere als perfekt. Aber müssen sie überhaupt perfekt sein?

Ich schaue einfach nicht mehr genau hin, ansonsten wäre es eine Lebensaufgabe, sie so ausschauen zu lassen, wie der eigene Anspruch es wünscht. Daher bin ich weit weg von jeglichem Anspruch.

Meine Fusselhaare sind zahlreich, kaum ein Dread ist durchgehend fest verhäkelt, teilweise werden sie mitten drin einfach dünn. Ich häkle dann die ganze Sache mit Hairclouds oder Wolle zusammen, sodass sie nicht abreißen und wieder gleichmäßig werden. Seitdem ich sie habe, sind mir genau zwei Dreads abgefallen. Sie habe ich einfach wieder angehäkelt. Am Ansatz ist mir noch nie ein Dread abgerissen.

Ansonsten ignoriere ich sie völlig. Denn ich würde wahnsinnig werden, wenn ich alle Fusselhaare verhäkeln würde. Ein Mittelchen habe ich jedoch gegen meine Fusselhaare gefunden und damit bin ich wirklich sehr zufrieden. Denn diese Fusshaare legen sich damit an den Dread an und bleiben da auch. Dollylocks Straffungsspray, bestehend aus Kokoswasser, Aloe Vera, Meersalz, Tabioka, Vitamin C und B5, Zauberhasel, Avodacoöl, Hafeeiweiß, Grapefruitsamenextrakt, Hanf- und Jojobaöl und 100% puren ätherischen Ölen. Es ist grandios und in Vanille riecht es zudem richtig gut! Es klebt am Anfang ein wenig – wie ein Haarspray, aber das hört recht schnell auf und dann liegen diese herausstehenden Haare, mit Palm rolling unterstützt, schön an. Nach der Haarwäsche, wenn die Fusselhaare wieder alle abstehen, kommt es drauf und hin und wieder auch mal zwischendurch.

Lang und offen trage ich sie weitgehend zu Hause auf dem Hof. Wenn ich unter Menschen gehe oder es heiß ist, dann mache ich mir einen Dutt. Das sieht immer salonfähig und gepflegt aus. Mit meiner Länge lässt sich mein Dutt in weniger als zwei Minuten erstellen. Dazu brauche ich keinen Spiegel, das geht rein nach Gefühl. Auch hält er ohne Bänder oder Gummis, er hält von selbst. Das ist mega praktisch!

Gewaschen und gereinigt werden sie nach Bedarf. Jetzt nach den staubigen Festivals war es notwendig sie zu reinigen. Ansonsten beschränkt sich das ganze auf zweimal im Monat. Sie sind nicht fettig, sie riechen immer frisch und damit bin ich richtig zufrieden.

Ich brauche momentan Ronny’s Seife auf, danach lasse ich mir nichts mehr von ihm schicken. Schließlich kommt die Seife jedes Mal aus Mexiko angereist. Sorry, aber damit wird wirklich jegliche Klimabilanz ad absurdum geführt.

Daher bleibt es bei meiner Naturseife Filt Ber von Glan aus dem Allgäu – sie ist und bleibt hervorragend. Für meine blondierten Längen, die eh schon sehr trocken sind und nicht weiter austrocknen dürfen, nutze ich das Shampoo Big von Lush, denn sie ist proteinreich und mit Kokosöl versehen, das pflegt die trockene Länge. Die Grundsätze beider Anbietern sind genau das, was man heutzutage für eine Welt, die noch in Hunderten von Jahren bestehen soll, einfordert. Ihre Produkte entstehen ohne Tierversuche, zudem sind sie vegetarisch und vegan – also ohne tierische Inhaltsstoffe verarbeitet und auf chemische Inhaltsstoffe wird verzichtet. Frische, hochwertige und biologisch angebaute Inhaltsstoffe ethischen Ursprungs werden verarbeitet und die Verpackungen werden auf ein Minimum reduziert, sodass Plastikmüll ausbleibt.

Erik von Glan-Soap hat das gut auf den Punkt gebracht:

Glan hat es sich zur Aufgabe gemacht, die menschlichen Scheuklappen abzulegen, die die Menschen in dieser kapitalistischen, globalisierten Welt zu sehr auf ihren eigenen Vorteil schauen und sie vergessen lassen, was links und rechts neben ihnen, was dort passiert, wo sie aktiv erkennen, eingreifen und ändern könnten.

Eine Änderung dieser momentanen Verhältnisse ist möglich, wenn wir nur beginnen, sie in unseren eigenen Leben zu erkennen, eine Alternative zu entwickeln und diese konsequent und ehrlich selbst leben.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Ansonsten sind meine Haare mächtig gewachsen. Meine eigene Haarfarbe ist nunmehr 20 cm lang herausgewachsen.

Ab und an häkle ich den ein oder anderen Dread mal wieder fest, ansonsten häkle ich gar nicht mehr. Meine Pflege beschränkt sich auf das Wesentliche. Tighten Roots (damit die Ansätze verfilzt bleiben) und Palm rolling (damit die Würmchen gleichmäßig bleiben) sind die einzigen Pflegeaktionen, die ich meinen Würmchen angedeihen lasse.

Inzwischen sind sie schön weich geworden, die strohige Beschaffenheit ist damit Gottlob vorbei.

Alle drei bis vier Monate lasse ich mir von Shapati die Würmchen vom Ansatz her pflegen. Mit der Durchziehmethode komme ich sehr gut klar. Die meisten beherrschen diese Methode nur leider nicht. Dann werden die Würmchen eher knotig oder teilen sich sogar. Bei Shapati brauche ich keine Angst davor haben. Die Würmchen werden zweifach durchgezogen und nie zweimal durch das gleiche Loch. Immer schön seitlich angesetzt. Danach wird der Ansatz verhäkelt – dadurch können einfach keine Knoten entstehen und man sieht langfristig nicht so struwwelig auf dem Kopf aus.

Ob ich sie ewig tragen werde… keine Ahnung, ich lasse mich einfach treiben. Mal schauen, was die Zukunft bringen wird. Momentan fühle ich mich sehr wohl mit meinen Würmchen und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das kurzfristig ändern wird.

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