Die Alte ist mal wieder unliebsam

Ja rollt doch die Augen. Ihr regt euch doch über alles Mögliche auf. Ich aber nicht! Daher schreibe ich auch, was ich will, ob es nun passt oder nicht!

Aber gut, ich belasse es dabei und fordere heraus, mal über das eigene Tun nachzudenken.

Ich glaube, WUT ist der hauptsächlich Antrieb, warum wir in den sozialen Medien so sehr unsere gute Kinderstube vergessen. 

Ich lese einen Artikel, völlig schwachsinniges Dahergelabere! Ein Blödsinn vor dem Herren, polemisch, verletzend, hetzend und auf keinerlei Fakten basierend. Und in mir kocht in dieser Sekunden diese Wut hoch. Am Liebsten würde ich schreiben „FRESSE halten, hau ab und lach doch einfach in deinem Keller, du ARSCHLOCH!“ 

Z.B. Facebook ist für mich zu meiner ganz persönlichen Übungsplattform geworden. Trotz Wut, noch fähig sein zu können, nüchtern, sachlich und fair an die Sache heranzugehen, das bedeutet Kraft und Gelassenheit zu besitzen. Und es fällt mir, ehrlich gestanden, echt schwer – es gelingt mir auch nicht immer! Und doch ist es DAS einzige Ziel für einen gemeinsamen Konsens.

Soll ich nun so einen z.B. rechts gerichteten, glatzköpfigen Idioten umarmen? Einen Klimaleugner Beifall klatschen? Tierquälern meinen Respekt zollen? Kontraproduktive Scheiße ignorieren? Ihr könnt mich mal, ihr Besserwisser. Euch konnte ich schon in der Schule nicht leiden!

Und trotzdem, es schlummert in uns allen! Wir kämpfen alle irgendwie um Liebe und Anerkennung und wenn wir das nicht bekommen, dann werden wir zu Ekel Alfred.

Ok, ok… ich respektiere euch in euren Ansichten, ohne es euch gleichzutun und nun? Nicht sie bemerken es, sie prügeln weiter, schüchtern ein, quälen Tiere und versauen weiterhin unsere Umwelt.  

Aber mit mir passiert etwas… wenn ich diese Einstellung an den Tag lege. 

In mir herrscht Frieden, die Wut bleibt aus. Wofür auch, sie bringt doch nichts. Sie wird nur meinen Blutdruck in Wallung bringen, ich erzeuge durch meine Aggression nur Gegenaggression und ich habe den gesamten Frust nur auf meiner Seite. Nur ICH bin frustriert und nur ich fühle mich machtlos oder elend. Und das spielt sich alles nur vor meinem eigenen Bildschirm ab! 

Erbitterter Krieg zwischen mir und Bildschirm! 

Will ich das wirklich? 

Und ihr seid meine Versuchskaninchen. Zumindest die, die eine andere, ja meist radikalere Meinung vertreten. Ja los, haut drauf! Es liegt nun an mir, darauf einzugehen, ohne dass ich diese Wut verspüre. Denn ich lasse mich nicht oder kaum, ja manchmal gar nicht, eigentlich weniger… von euch  provozieren. 😂 Denn ich allein bestimme, was ich ran kommen lasse. Ich muss nicht unbedingt wütend werden.

Wut befreit aber so schön, ich kann so wunderbar draufhauen, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn die können mich alle mal. Aber damit befinde ich mich auf einer einsamen Insel, die aus nicht mehr besteht, als mir selbst und meiner Wut.

Meiner Reaktion kann ich entnehmen… nicht nur ich, sondern alle anderen um mich herum auch, ob mich das jetzt anmacht und ob sie alle Recht behalten, die mich herausfordern und provozieren wollen. 🤪 Gibt es überhaupt Recht? Oder vertritt nicht jeder seine eigene, individuelle Meinung? Diese Meinung muss doch entstanden sein. Ja, aus Erfahrungen, nämlich den ganz persönlichen. Ach! Hm, mein Gegenüber könnte natürlich ganz andere Erfahrungen gesammelt haben, als ich selbst. Deswegen ist der auch so anders als ich. 🧐

Wir halten also fest, Wut ist der Antriebsmotor für Reaktionen. Und Erfahrungen bilden die Grundlage für eine wütende Reaktion.

Warum labere ich eigentlich hier herum, das fragen sich sicherlich einige, wenn denn mein Artikel überhaupt einer liest. Ist mir inzwischen auch schnurz, denn ich schreibe eh hier nur für mich ganz persönlich. Nein, ich bin undankbar für all meine treuen Leser/innen. Natürlich freut es mich, wenn ich Anklang bei euch finde.

Aber ich labere, weil ich den Mist einfach nicht mehr unreflektiert hinnehmen will. Weil ich einen Grund suche, warum wir überhaupt nicht in der Lage sind, uns zu einem Konsens treffen können. Die Fronten verhärten und wir kommen einfach auf keinen grünen Nenner. Müssen wir aber, wenn wir etwas verändern wollen – sonst ist immer die eine Seite da, die unser Tun abbremst und negiert.

Und Stillstand brauchen wir bei unseren brisanten Themen gerade gar nicht. Die müssen nämlich zeitnah gelöst werden, wenn wir unseren Kindern und Kindeskindern noch eine Welt präsentieren wollen, worauf sie leben können, ohne im Morast, Ekel, Krieg, Perspektivlosigkeit und Armut zu ersticken.

Ich persönlich könnte euch den dicken Stinkefinger zeigen. Mir ist es doch scheißegal, was nach meinem Tod hier passiert. Fresst euch doch alle gegenseitig auf. Ich habe keine Kinder, keine Familie und rein überhaupt nichts, wofür ich nach meinem Tod die Verantwortung übernehmen müsste.

Aber ist dieser wundervolle Planet, mit genau diesen entwickelten und einzigartigen Individuen, nicht Grund genug, das zu erhalten?

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