Alter Schwede geht mir das alles auf den Sack

Ganz spezielle Unternehmergedanken

Ausgelöst aufgrund nur einer einzigen Frage… wie geht es Dir denn so gerade? 

Mich treffen die Worte, wie ein Tsunami: 

Überall um mich herum scheint alles Sonnenschein zu sein. Nur noch Freizeitbilder und Erfolgsstorys in den sozialen Medien. Es ist schönes Wetter, alle sind unterwegs zum Strand, in die Natur, in die Stadt, zu Freunden oder was weiß ich.

Und ich? Ich dümple hier seit Monaten herum und warte auf Kunden, die nicht kommen. Ich traue mich nicht raus, weil ich diesem Virus entgehen möchte – er bringt mich um, wenn er mich erst einmal befällt. 

Mein Schatz ist seit fast einem Jahr mehr oder minder ein Totalausfall und nur noch schlecht gelaunt und indes ackere ich an tausend Stellen und es bewegt sich nichts. Das Konto wird immer leerer, nicht nur unsere Existenz ist massiv bedroht, auch unser Zuhause, unsere Träume, unsere Ideologien, unser Halt. Alles, an was wir geglaubt haben, löst sich langsam aber sicher in Wohlgefallen auf.

Staatliche Hilfen sind nicht zu erwarten. Vielmehr wird das Gefühl, verarscht zu werden, immer vehementer. Seit einem Jahr wird es uns verwehrt, unserer Arbeit nachzukommen. Schulterzuckend wir dann getönt, wir seien ja nicht systemrelevant und sollten Harz 4 beantragen. Hab schon lange nicht mehr so gelacht – was für ein gequirlter Schwachsinn!

Einzige Highlight… mit den Hunden spazieren gehen und das fällt mir oft genug schon schwer, weil mir dazu die Zeit und innere Ruhe fehlt. Ich sehe noch nicht mal die Blumen, die jungen Triebe und Blätter und auch nicht den Frühling, der sich gerade mit aller Kraft den Weg durch den Winter ebnet. Das ganze letzte Jahr ist an mir vorbei gerauscht… viele Erinnerungen daran sind davon nicht hängen geblieben. 

Meine Hoffnung, das alles wieder gut wird,  stirb immer mehr. Eine böse Vorahnung macht sich breit und verdrängt all die Zuversicht, die mich am Leben hält, die mich immer wieder gepuscht hat. Oft genug sitze ich völlig blockiert vor unseren Marketingprojekten und denke nur noch: „Wofür eigentlich noch? Bringt doch eh nichts mehr – die sind doch alle abgestumpft und öde…“

Dieser ganze scheiß Kampf und all die Entbehrungen waren offensichtlich umsonst. Ich befinde mich auf der Zielgeraden Richtung Hölle und ich weiß, da komme ich nicht mehr heraus. 

Seit Jahren fällt für uns Urlaub aus – immer wieder aus anderen Gründen. Seit Jahren arbeite ich für all die, die gerade Freizeit genießen, den es gut geht, die Spaß haben und ausgelassen sind. Seit Jahren schaue ich mir das neidvoll an und fühle mich damit zum kotzen – ich tue es, damit genügend Geld reinkommt. 

Und ständig dieser Kampf, andauernd diese scheiß Angst, es könnte schief laufen. Die Jahre haben mich krank werden lassen – innerlich bin ich ein Wrack meiner Selbst. Niemanden ist das bewusst, denn nach außen lasse ich mir von all dem nichts anmerken – ja muss Zuversicht und Stärke vor meinen Mitarbeitern, Gästen und Familie ausstrahlen, sonst würde das Kartenhaus bedrohlich ins Wanken geraten. Jeder setzt es voraus, dass ich stark bin. Bin ich mal schwach, lässt man es mich deutlich spüren und quält mich mit dämlichen und nervenden Fragen. 

Ich fühle mich in meiner Existenz bedroht und darf es nicht zeigen – wofür auch, bringt ja eh nix. 

Übrig geblieben sind zwei Dinge. Erstens mein Schimpfen und Fluchen über alles und mein Humor… ein Humor, der rabenschwarz und nüchtern sein kann, oder auch nur natürlich, überzogen, himmelhoch jauchzend oder einfach nur sarkastisch und zu Tode betrübt. Verstehen tut den keiner – ich lache also für mich selbst und das ist es, was mich momentan am Leben hält. Manchmal geht’s mit mir durch und die Triefköppe bekommen meinen Humor ab… oha… was ein Höllentanz dann immer folgt. Meist verläuft das ganze in Unmut und Streit. Die haben halt alle nicht meinen Humor. Wie auch… es ist halt mein ganz persönlicher Humor – durchzogen auch von Tränen, Verbitterung und Aufgabe – der mich jedoch aufrecht erhält. 

Aber lieber mit diesem Humor ins Gras beißen als gar nicht mehr lachen zu können. Ende!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

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